Samuel Schaab – bildender Künstler

Es liegt eine eigenartige Reizbarkeit in den Objekten und Instrumenten Samuel Schaab. Es scheint, als litten sie an einem nervösen Leiden, Neurasthenie. Einer Art Hyper- Sensibilität. Wenn sich beispielsweise in der Installation Blende 2 ein Objekt gegen das in den Raum eindringende Licht zur Wehr setzt, sich dem Eindringen entgegenstemmt, als litte es an einer Lichtüberempfindlichkeit. Oder wenn, wie in der Arbeit schläfer, ein Greifarm vor einem roten Schalter lauert, als könnte er jeden Moment abdrücken, als warte da noch etwas im Greifarm. Wenn in tape das schwarze Band unter den eigenen Erregungszuständen zu zucken beginnt

und durch den Raum flieht. Wenn in sonde ein Objekt in einer Berglandschaft auf atmosphärische Veränderungen wartet, auf nur schwer vernehmbare Klänge vielleicht. Die Dinge werden unruhig, sind überreizt vom permanenten Suchlauf, der doch vergebens ist, ins Leere läuft, nur Rauschen produziert.

Es hat etwas Unheimliches, wenn Dinge, die wir bisher nur als Objekte wahrgenommen haben, eine subjektive Seite zeigen. Natürlich haben diese Gegenstände des Alltags kein Bewusstsein im menschlichen Sinne, trotzdem sind unsere Kategorisierungen nie so abgeschlossen, wie wir uns das denken.

Es bleibt immer noch ein ungeklärter Rest, ein Rest, der sich nicht in unsere sauber dichotomische Ordnung überführen lässt, eine Lücke des Objekts. Und gerade da an diese Lücke legt Schaab sein Ohr, wo ein Rauschen zu vernehmen, oder ein Sausen, einen Windzug,der durch die Ritze zischt. Da hört man das Zischen des Realen,

©Samuel Schaab
©Samuel Schaab
©Samuel Schaab
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