An der Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Kunst sind die Projekte von Melanie Windl gleichermaßen von der Erforschung neuer Technologien und Werkstoffe geprägt. Die Korrelation von analoger und digitaler Materialität in ihrer Arbeit gestaltet Windl als Träger einer eigentümlichen Poesie, in der sie Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Natur reflektiert. Als Bildhauerin, Medien- und Klangkünstlerin beschäftigt sie sich während ihres Aufenthalts in Bellwald mit den aktuellen biologischen Anpassungsstrategien von Flora und Fauna an sich verändernde Klimabedingungen. Durch die Verschmelzung von analogen Materialien mit digitaler Technologie entwerfen Windls Arbeiten spekulative formal-ästhetische Utopien post-anthropozäner Szenarien. Der multidisziplinäre Ansatz von Melanie Windl widmet sich Innovation und Nachhaltigkeit in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen kulturellen und ökologischen Fragen. Mit selbst produzierten, vollständig biologisch abbaubaren und ungiftigen Biokunststoffen betont die Künstlerin die Selbstermächtigung des Individuums durch den Einsatz alternativer Produktionsmethoden, in dem sie seit dem Mittelalter bekannte skulpturale Prozesse verwendet, damit eigenwillige dreidimensionale Strategien entwickelt und ihre interdisziplinären Arbeitsprozesse kunstdidaktisch vermittelt. Windls Blick auf die Welt wird dabei im Besonderen durch Arbeitsaufenthalte in verschiedenen klimatischen Zonen geprägt. Zu den Partnern der internationalen Zusammenarbeit zählen u.a. Institutionen wie Sculpture Space/Utica, USA, ShouwArt/Hengelo, NL, Residency Unlimited/NYC, USA, Kunstverein Oberwallis/Brig, CH, Biennale für Kunst und Technologie/Trondheim, NO, Tokyo Experimental Festival/Tokyo, JP, und die Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, Deutschland. Ihre Studien in Plastik/Medienkunst, Klangkunst/Komposition und Kunstdidaktik führte sie an der HBK Saar in Saarbrücken und an der HfM Mainz/Deutschland durch.